KüP ist unsere Bezeichnung für das musisch-künstlerische Profil und steht für „Künstlerische Praxis“. Schon in Klasse 5 steht für die Schüler eine Profilwahl an, bei der ein oder beide künstlerischen Profile, KÜP Musik oder KÜP BK, gewählt werden können. Eine endgültige Entscheidung für ein künstlerisches Profil muss dann zur 6. Klasse getroffen werden.
Wer in diesem Zeitraum noch kein künstlerisches Profil wählt, muss zur 8. Klasse zwischen dem sprachlichen und naturwissenschaftlichen Profil seine Auswahl treffen. Der Wechsel in ein künstlerisches Profil zu einem späteren Zeitpunkt ist nur in besonderen Ausnahmefällen nach Absprache und Aufnahmeprüfung möglich.
Für die künstlerischen Profile werden jeweils Aufnahmeprüfungen durchgeführt. Für KüP-BK erfolgt diese durch Beurteilung der bis Dezember im Fach Bildende Kunst erstellten Werke. Für KüP-Musik soll in einer Einzelprüfung ein vorbereitetes Stück auf dem Instrument, in welchem der Schüler möglichst bereits Unterricht hat, vorgespielt sowie ein Lied vorgesungen werden. Außerdem gibt es kleine Rhythmusübungen.
Der Unterricht in KüP-Musik oder in KüP-Kunst beginnt im zweiten Halbjahr. Die Lerngruppen werden aus den drei Parallelklassen neu zusammengesetzt, so dass die Schüler die Klassenkameraden aus den Parallelklassen besser kennenlernen und gemeinsam arbeiten. Für drei Klassen stehen dann vier Lehrer zur Verfügung.
Die Schüler des Gymnasiums, die nicht in einem KüP-Profil sind, haben natürlich im Laufe ihrer Schulzeit die regulären Unterrichtsstunden in Musik und Kunst. Es profitieren also auch die „Nicht-KüP-Schüler“ vom KüP-Profil, weil die Lerngruppen in diesen Fächern kleiner sind und dadurch vermehrt handlungsorientiert gearbeitet werden kann.
Der Gesang ist Ausgangspunkt und Basis für die musikalische Arbeit mit den Schülern. Für die Teilnahme an KüP-Musik ist zusätzlich das Erlernen eines Instruments Voraussetzung (Gesang gilt in diesem Kontext auch als Instrument). Die Kosten für den Instrumentalunterricht (bei einem Instrumentallehrer von „musik.aktiv“, der Musikschule der FES, an einer Musikschule vor Ort oder privat) tragen die Eltern.
In jedem Halbjahr spielen sich die Schüler gegenseitig auf ihrem Instrument im Rahmen des Unterrichts ein aktuell im Instrumentalunterricht erarbeitetes Musikstück vor. Dieser Beitrag fördert die Vorspielerfahrung und die kontinuierliche Entwicklung der Schüler. Durch ein von Jahr zu Jahr ausführlicheres Feedback der Schüler und des Fachlehrers wächst die Beobachtungsgabe sowie die Kritikfähigkeit. Die Schüler begleiten sich gegenseitig in ihrem Vorankommen.
Uns ist wichtig, dass die Vielfalt in der musikalischen Arbeit gefordert und gefördert wird. So soll zum Beispiel jeder das Spielen in einer Band erlernen, dabei auch eine Verstärkeranlage für eine Band aufbauen können, Grundlagen am Schlagzeug erlernen, über die Improvisation sein eigenes kreatives Potenzial entdecken und mit dem nötigen musiktheoretischen Handwerkszeug ein klassisches Stück analysieren können.
Die KüP-BK-Schüler beginnen in der 5. Klasse, selbständig ein „Werkstattbuch“ zu führen. In ihm werden Skizzen, Arbeiten, Beispiele aus dem Unterricht, aber auch anderweitige Beiträge, die der Schüler mit dem Thema verbindet, gesammelt. Es wird bis zum Abschluss in Klasse 7 bzw. 10 weitergeführt und sollte auch später noch ein Ideenfundus für den Schüler darstellen. Die Werkstattbuchführung fließt mit in die KüP-Note ein.
Im Fach KüP-BK werden großzügige Zeiträume zum Vertiefen und Fertigstellen von Arbeiten gewährt, um den Schülern mehr Raum zur Entfaltung zu geben.
Ab der 8. Klasse, wenn die Klassenkameraden mit Spanisch (im Sprachlichen Profil) oder NWT („Naturwissenschaft und Technik“ – das Profilfach im Naturwissenschaftlichen Profil) beginnen, wird KüP-Musik oder KüP-BK zum Kernfach, bekommt somit ein anderes Gewicht und gewinnt entsprechende Versetzungsrelevanz. Der Schwerpunkt im KüP-Profil bleibt auf der künstlerischen Praxis (Handlungsorientierung), in der auch die Lebenswelt der Schüler/innen (z.B. Graffiti / Popmusik) eine Rolle spielt.
In KüP-Musik wird neben dem Umgang mit dem eigenen Instrument, dem Instrumentarium der Schule und dem Gesang in den höheren Klassenstufen vermehrt in Projekten gearbeitet. Die Schüler arbeiten mit einem Recording Programm am Computer, erstellen eigene Arrangements und bringen ihre Erfahrungen aus der Band-Arbeit von Klasse 7/8 mit ein. Auch in KüP-Kunst soll in Projektarbeit der lange Atem, der für ein gutes Kunstwerk nötig ist, eingeübt werden. Dazu werden nach Möglichkeit Arbeitsaufträge von innerhalb und außerhalb der Schule ausgeführt (z.B. Kulissen, Wandbemalungen etc.).
Das künstlerische Profil mündet bei ausreichend großer Kursstärke in der Oberstufe in einen fünfstündigen Kurs (Leistungsfach) Musik oder BK und führt auf die Studierfähigkeit hin. Den Fünfstünder können natürlich auch diejenigen Schüler wählen, die in der Mittelstufe nicht im KüP-Profil waren.