22. November 2024

Ex-Profifußballer besuchen die FES am Buß- und Bettag 2024

Von Erfolg, Niederlagen und dem Glauben an Jesus

Als Christian Derflinger 14 Jahre alt ist, klopft der FC Bayern bei ihm an. Und nicht nur die Münchner melden sich bei ihm, sondern auch Inter Mailand und Chelsea. Bayern bietet ihm einen Internatsplatz und einen Sechsjahresvertrag an, erzählt der heute 30-Jährige auf der Bühne der Sporthalle der FES. „Wer von euch würde mit 14 bei einer solchen Chance seine Eltern verlassen?“, fragt er die 400 Schüler. Ein paar Hände gehen hoch.
Christian Derflinger entschied sich damals, zu Bayern zu wechseln. Nach ein paar Jahren bekam er dann dort die große Chance: Pep Guardiola setzte ihn in einem Spiel gegen Ungarn ein. Mit dem Kader, in dem auch Thomas Müller und Shaqiri waren, flog Derflinger im Privatjet zum Spiel. 30 000 Zuschauer, Fernseh-Übertragung.

Umgang mit Druck

„Wie geht man mit dem Druck um?“, fragt er. „Wir machen mal ein Experiment.“ Er bittet zwei Jungs, die sich gemeldet haben, auf die Bühne. „Ihr haltet jetzt einzeln den Ball hoch, solange ihr könnt. In Runde eins werden wir euch anfeuern. In Runde zwei werden wir euch auspfeifen. Mal sehen, was passiert.“ Unter Jubel- und Buhrufen jonglieren die Jungs den Ball und zeigen sich dabei erstaunlich unbeeindruckt von den Zurufen ihrer Mitschüler.

Der wahre Wert

Christian Derflinger zeigt auf der Leinwand Ausschnitte des Spiels gegen Ungarn. Er performte damals im Spiel zwar nicht schlecht, konnte aber nicht seine volle Leistung abrufen. Doch zu der Zeit beschäftigte er sich schon mit den wirklich wichtigen Themen des Lebens. Auf der Leinwand in der Sporthalle erscheinen Fragen. Worin liegt dein wahrer Wert? – Wovon erhoffst du dir Erfüllung?, steht darauf.

„Ein Internatskamerad hatte mit von Gott erzählt. Mir kam das alles fremd und komisch vor. Den Glauben auf einen Menschen gründen, der vor 2000 Jahren gelebt hat?“, erzählt er. Doch sein Freund gab ihm den Tipp, es doch einfach mal zu versuchen und im Namen Jesu zu Gott zu beten. Und Jesus zeigte sich ihm. Heute hat Derflinger ein Theologiestudium abgeschlossen und engagiert sich neben dem Fußball auch im Vorstand bei dem christlichen Verein Fußball mit Vision. „Mein Glaube gibt mir Kraft, ich weiß, dass ich einen liebenden Schöpfer habe und dass Jesus durch seinen Tod für mich den Weg zu Gott frei gemacht hat“, sagt er.

Die Seele nicht verlieren

Dann bittet er seinen Kollegen Manuel Bühler zum Interview auf die Bühne. Der 32-jährige musste seine Bundesligakarriere mit Mitte zwanzig wegen Verletzungen beenden. Doch zuvor hatte ihn nach einem Spiel ein Mann angesprochen. „Er lud mich zu einem Sportlergottesdienst in einem Hotel ein“, erzählt Bühler. „Der Redner war niemand anders als mein Kindheitsidol Zé Roberto. Roberto sagte damals: ‚Ihr habt alles, ihr könnt euch alles kaufen! Aber seid ihr glücklich?‘ Da saßen Bundesligaprofis mit Tränen in den Augen“, berichtet Bühler und zeigt auf einer Powerpointfolie einen Bibelvers, der ihm damals wichtig wurde. Was hat ein Mensch denn davon, wenn ihm die ganze Welt zufällt, er selbst dabei aber seine Seele verliert? Er kann sie ja nicht wieder zurückkaufen! (Mt 16,26)

Livecall nach Istanbul

Und dann schnappen die fußballbegeisterten Schülerinnen und Schüler nach Luft, als sie erfahren, was als Nächstes geschieht. Ein Livecall zu Felix Uduokhai steht an! Der mehrfache Nachwuchsnationalspieler hat im Sommer nach Istanbul gewechselt. Er sitzt gerade im Auto und parkt noch schnell, als sein Gesicht auf der Leinwand erscheint.

„Was für ein Auto fährst du?“, fragt ein Schüler.

Uduokhai deutet hinter sich auf die eher funktionale Ausstattung des Wagens. „Seht ihr doch. Einen Lamborghini.“

Die Schüler lachen.

„Was würdest du diesen jungen Leuten als Rat mitgeben?“, fragt ihn sein Kollege.

„Ihr habt Interessen und Begabungen, geht ihnen nach! Wenn ihr euch für Politik interessiert, geht in die Politik! Und: Lest die Bibel!“, antwortet Uduokhai ohne Zögern. Mit lautem Applaus verabschiedet sich die FES nach ein paar Minuten von dem jungen Profi.
Zum Abschluss verschenken Derflinger und Bühler Kickerbibeln und Autogramme. Der Andrang ist riesig, den Schülern hat es offensichtlich gefallen.

Stefanie Rapp
Redaktion