2. Theatersportpokal Lörrach
Am Mittwochabend, den 21.03.2018, fand die Austragung des zweiten Theatersportpokals in Lörrach statt. Auch in diesem Jahr trugen die Literatur- und Theaterkurse der FES Lörrach und des HTG diesen Wettkampf aus. Leider stand an diesem Abend nicht der sportliche Theaterwettkampf im Vordergrund, sondern eine unsportliche Parteinahme der jeweiligen Schule. Eine objektive Beurteilung der Leistung der beiden Teams war an diesem Abend nicht möglich. Dieser Bericht möchte nun besonders die sportliche Leistung unserer FES-Schüler würdigen.
Zu Beginn wärmten sich die beiden Teams miteinander auf. Mit theaterpädagogischen Spielen lernte man sich auf diese Art und Weise auch etwas kennen. Um 19:00 Uhr begann der Abend dann in der gut gefüllten Aula des Hans-Thoma-Gymnasiums.
Das erste Spiel hieß „Space Jump“. Die Schüler hatten die Aufgabe fünf unterschiedliche Szenarien zu spielen. Die Schauspieler müssen sich immer wieder neu darauf einstellen, welche Szene der hinzukommende Mitspieler vorgibt. Malin Grether begann für die FES mit einer Szene „unter der Dusche“. Hier haderte sie mit kaltem Wasser. Fritz Eckstein sprang in die Szene hinein und sah nun in der jungen Dame ein Profimodel, das jedoch ihre Figur noch ein wenig optimieren müsste. Nun kam Eva Schindler hinzu und die beiden anderen befanden sich auf einmal in einer Paarberatung, die leider erhebliche Probleme des Paares offenbarte. Es folgte Sophia Vogelbach, die eine Fitnessübung mit ihren Mitspielern durchführte. In Szene 5 hatte es dann Mathematiklehrer Johannes Wenzel mit 4 sehr unbegabten Schülern zu tun. Daran anschließend mussten alle Szenen wieder rückwärts zu einem Ende gebracht werden. So endete die Szene schließlich mit dem Verlassen der Dusche von Malin Grether.
Im zweiten Spiel mussten die Schüler eine Dia-Show darstellen. So berichtete Alicia Rabe von ihrem Campingurlaub als siebzehnjähriger Jugendlicher mit Vater (Marius Wehinger), Mutter (Leyla Minks) und ihrer kleinen Schwester (Theresa Schenk). Nach einer anstrengenden Autofahrt, dem chaotischen Aufbau des Zeltes und der obligatorischen Wanderung endete der Urlaub dann mit der begeisternden Geburtstagsfeier der sechsjährigen kleinen Schwester. Wenn das nicht Sommerferien sind, wie sie sich ein siebzehnjähriger Jugendlicher erträumt!
Beim dritten Spiel „Replay“ mussten die Schüler eine Szene in einem Gefängnis darstellen und dann spontan in andere Genres umwandeln. So untersuchte zunächst die Gefängniswärterin Chiara Stange-Charles den Massenmörder Adrian Wülser. Die schwangere Klara Fabry versuchte sie dabei zu unterstützen. Dies klappte nur bedingt, da sich das Kind immer mehr ankündigte. Umgewandelt in einen Western prahlte nun der Massenmörder mit seinen guten Duell-Skills. Die schwangere Klara Fabry schaltete sich ein, dass er gegen sie den Kürzeren ziehen würde, da sie schließlich mit zwei gegen eins einen Vorteil hätten. Die Szene verwandelte sich in einen Horrorfilm. Der Massenmörder verschwand mit einem Messer hinter dem Vorhang. In unendlicher Angst verharrten die beiden Wächterinnen auf ihrem Fleck, während der Massenmörder bedrohlich hinter dem Vorhang hervorlugte und sich anschlich. Weitergehend als Romanze bandelte nun die Wärterin mit dem Massenmörder an. Tragischerweise war er dann, wie für eine Telenovela typisch, auch noch der Vater des zu dem Zeitpunkt noch nicht geborenen Kindes. Mit diesem Schock musste die arme Klara dann ihr Kind zur Welt bringen. Wie grausam!
Nun folgte die Pause. Schauspieler und Publikum konnten sich mit Getränken versorgen und erfrischen.
Nach der Pause wurde es kuschlig. In Spiel 4, dem Berührungsspiel, durften die Schauspieler nur sprechen, wenn sie einen guten Grund finden, ihre Mitspieler zu berühren. Außerdem mussten Astronaut (Marius Wehinger), Einbrecherin (Alicia Rabe) und Gärtnerin (Theresa Schenk) auch eine gemeinsame Handlung finden. Nachdem sich zunächst die Einbrecherin an die ahnungslose Gärtnerin anpirschte und diese überfiel, kam der Astronaut dazu und berichtete mit festem Händedruck und umarmender Geste entzückt von den grünen Marsmännchen, die er auf seiner Reise entdeckte.
In Spiel 5 kamen dann schließlich die Lehrer zum Einsatz. Die Lehrer mussten in ihre Darstellung immer wieder Begriffe einbeziehen, die auf ausliegenden Zetteln standen. Shishabar-Besitzer Herr Braunschuh, Drogendealer Herr Dobrunz und Bauchtänzerin Frau Hofmann kamen so in der Shishabar zusammen. Zunächst erfreute sich der Drogendealer an seiner Shisha und seinem Stoff. Der Besitzer wollte sich von der Bauchtänzerin beglücken lassen, doch dann erlitt er einen Herzinfarkt. Drogen halfen ihm jedoch wieder auf die Beine bis schließlich ein Nervengift, das dem Drogendealer verabreicht wurde, diesen um die Ecke brachte.
Im 6. Spiel durften die schauspielenden Lehrer lediglich Sätze mit maximal 3 Worten bilden. Hier warteten Jägerin Frau Kollek, Alkoholikerin Frau Harnisch und Harry Potter Frau Hofmann auf ihren Zahnarzttermin. Neben Feststellungen wie „Tut das weh“ , „Diese schrecklichen Schmerzen“ oder „Ich bin Zauberer“ berichtete Alkoholikerin Harnisch über den „großartigen Zechabend gestern“.
Im siebten und letzten Spiel spielten dann Schüler und Lehrer beider Schulen gemeinsam. Hierbei mussten alle auftretenden Figuren innerhalb von 3 Minuten sterben. Einen bleibenden Eindruck hinterließ hier Topmodel Adrian Wülser, der mit seinem grazilem Gang und seinem erotischen Hüftschwung das Publikum verzückte.
Wie man sehen kann, bescherten Lehrer und Schüler den Zuschauern originelle und unterhaltsame Momente. Auch das Schüler- und Lehrerteam des HTG stand dem FES-Team hier in nichts nach. Leider konnten die Beiträge beider Teams an diesem Abend vom Publikum nicht sportlich fair bewertet werden. Die hohe Identifikation mit der eigenen Schule führte dazu, dass die Beiträge des gegnerischen Teams überzogen schwach bewertet wurden. Wir hoffen, dass sich die Veranstalter von diesen negativen Begleiterscheinungen nicht entmutigen lassen und dass bei einem möglichen 3. Theatersportpokal Lörrach wieder der sportliche faire Wettstreit im Vordergrund steht. Es ist auf jeden Fall beiden Schulen zuzutrauen, dass sie ihre Schüler auch in diesem Bereich bilden und ein sportlich fairer Wettstreit wieder möglich ist.